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meine naturwissenschaftliche erkenntnislehre 237

zurückzuführen ist P. S. 7, so lehrt uns dies, dass immer und überall, wo der Muskelsinn ins Spiel kommt oder kommen könnte, wir auch eine Beschleunigung eines Beweglichen anzunehmen haben, wie sie Galilei nur für den Fall eines schweren Körpers nachgewiesen hat1. An eine Empfindugn können sich die wichtigsten Abstraktionen knüpfen. Von einer rein subjektivistischen Auffassung der Empfindungen, wie sie P S 33 anzunehmen scheint, kann gerade nach meiner Ansicht keine Rede sein. Ich weiss also nicht, ob der «schwer ganz durchzudenkende Machsche Positivismus» (P. S. 37) zu seiner widerspruchslosen folgerichtigen Durchführung noch des Schlüssels bedarf, den P. S. 35 zu besitzen scheint; ich werde übrigens für jede Hilfe dankbar sein.

Nun kann ich auch sagen, dass P. S. 34 meinen «Positivismus» nicht richtig beurteilt, wenn er denselben als Rückschlag der Misserfolge atomistischer Spekulationen ansicht. Würde das kinetische physikalische Weltbild, welches ich allerdings für hypothetisch halte, ohne es deshalb degradiren zu wollen, auch alle physikalischen Erscheinungen «erklären», so würde ich die Mannigfaltigkeit der Welt hiemit nicht für erschöpft halten, denn für mich sind eben Materie, Zeit und Raum auch noch Probleme, welchen übrigens die Physiker (Lorentz, Einstein, Minkowski) allmälig auch näher rücken. Die Physik ist auch nicht die ganze Welt; die Biologie ist auch da, und gehört wesentlich mit in das Weltbild.

Nur in ihrer physiologischen Abhängigkeit der ABCDE.... von KLMN.... sind erstere Elemente als Empfindungen zu bezeichnen, in ihrer Abhängigkeit von einander sind ABCDE.... physikalische Merkmale. Die allgemeinste Aufgabe der Naturwissenschaft besteht nun hauptsächlich in der Ermittlung letzterer Abhängigkeit von einander. Die Empfindungen lassen Erinnerungspuren (Vorstellungen) der sinnlichen Erlebnisse zurück, ob es sich um Elemente oder mehr oder veniger zusammengesetzte Komplexe von Elementen handelt. Die Nachbildungen der sinnlichen Erlebnisse durch die Erinnerungen (Vorstellungen) sind die ersten Bausteine der Wissenschaft. Indem die Vorstellungen (oder Gedanken) sich den Erlebnissen anpassen, wächst unsere Kenntnis der Umgebung,

  1. «E. u. I.», S. 140.