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HEUROLOGISCHER WERT DER TECHNISCHEN ERFINDUNG.
I.
Die psychologischen Werke, die den Stamm der Wissenschaft bilden, sagen über die Erfindung wenig oder garnichts. Das Entstehen neuer Geistesprodukte wird zurückgeführt auf die Assoziationsgesetzte und die Lehre von der Phantasie (Imagination). Die Assoziation ist aber nicht imstande, das Ueberraschende der Intuition zu erklären, und die Phantasie ist nur einer der Faktoren des Erfindens.
So geht der Königsweg der Psychologie an der Erfindung vorüber, ohne das geheimnisvolle Gebiet zu berühren. Bei den Alten war es anders. Freudigen Muts unternahmen sie Exkursionen in das Dunkel der Intuition. Ich brauche nur Descartes, Hume, Leibnitz, Kant zu nennen. Bei Göthe, Schopenhauer, Hartmann und A. finden sich auch treff[l]iche Sentenzen. W. Carpenter’s Physiology of Mind bringt so tiefe Erläuterungen über das Schaffen, dass wir heut zu Tage wahrscheinlich schon im Besitz einer Heurologie wären, hätte Carpenter mehr Anklang gefunden.
Das Interesse der herrschenden Psychologie hat sich so ausschliesslich in den Kreis der bewussten Seele eingeschränkt, dass man nicht mehr weiss, ob die Frage über die Intuition, über das spontane Emporkommen neuer Vorstellungen, noch zum Gebiete der Psychologie gehöre.
Auf den Aesten des psychologischen Baumes finden wir allerdings Monographien über die Erfindung. Ohne die Bibliographie