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46 | “scientia„ |
bei der Vergiftung mit Kalisalzen entstehen, durch Strontium- und Baryumsalze unterdrückt werden können, während diese selben Salze, namentlich die Baryumsalze, beim Binfluss auf die Erregbarkeit von Muskeln mit den Kalisalzen gleichsinnig, nämlich schädlich wirken. In sehr vielen anderen Fällen sind aber schliesslich die einzigen zweiwertigen, die brauchbar sind, um die Eigenschaften von Lösungen einwertiger als Funktionsmedien aufzubessern, Calcium und Magnesium. Das ist besonders von Herbst, Loeb und Wolfgang Ostwald für einige wirbellose Tiere des Meer- und Süsswassers gezeigt worden, für Pflanzen scheinen nach den Untersuchungen von Osterhout und Benecke die Bedingungen ähnlich zu sein, und für die Organe höherer Tiere ist schon lange, besonders durch die Untersuchungen von Ringer und Locke, die Bedeutung von Calcium und Magnesium bekannt. Bei einem Teil dieser Experimente ist die Hauptaufmerksamkeit dem Calcium zugewandt worden, welches die ausgesprocheneren und auch eindentigeren Wirkungen ausübt, während die schwierigere Analyse der Magnesiumwirkungen noch weiterer Vertiefung bedarf; wahrscheinlich hängt das Verhalten des Magnesium mit seiner Zwitterstellung zwischen den Alkalien einerseits, den Erdalkalien andererseits zusammen.
Wie soll man sich nun erklären, dass in manchen Fällen fast unterschiedslos zur Paralysierung der Wirkung von Salzen mit einwertigem Kation irgend welches zweiwertige Kation Verwendung finden kann, in anderen Fällen die Auswahl nur unter einer kleinen Zahl freisteht, und in weiteren zahlreichen Fällen eigentlich nur noch zwei, Calcium und Magnesium, in Betracht kommen? Stehen jene ersten Fälle, die doch in den Eigenschaften der Kolloide eine plausible Erklärung zu finden schienen, vielleicht nur in losem Zusammenhang mit den letzten Fällen? Manche Forscher, unter ihnen Loeb (Dynamik der Lebenserscheinungen), neigen dieser Ansicht zu, indem sie zwischen Schutzwirkung und ernährender Wirkung der Salze unterscheiden. Ein Teil der Salze, die Nährsalze, soll sich durch chemische Bindungen am Stoffwechsel beteiligen, ein anderer Teil durch Kolloidreaktion mehr Stützfunktion haben. Es erscheint mir indessen fraglich, ob diese Auffassung nicht den bisherigen Erkenntnissen Zwang antut, und ob nicht eine einheitliche Auffassung der Salzwirkungen auch heute noch die gegebene ist. Halten wir uns