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29 10 ani de Repartizion ladina: Svilup storich


können. Diesen Weg hat man zum Teil bereits beschritten, könnte aber in den nächsten Jahren noch wesentlich ausgebaut werden.

Verschiedene ladinische Institutionen und Persönlichkeiten hatten sich bereits im Vorfeld in Sachen Universität zu Wort gemeldet. Eine ganz f rühe Stellungnahme des Ladinischen Pädagogischen Institutes ist meines Erachtens mit ausschlaggebend gewesen, dass heute die Lehrer- und Kindergärtnerinnenausbildung für alle drei Sprachgruppen in Brixen stattfindet.1 Die recht umfangreiche Stellungnahme schließt mit einer eindringlichen Bitte: „Das Direktorium des ladinischen Pädagogischen Institutes erachtet es als besonders wichtig, dass die zu errichtenden Hochschuleinrichtungen für alle drei Sprachgruppen nahe beisammen liegen... und ersucht daher mit Nachdruck die zuständigen Stellen, sich rechtzeitig mit den Vertretern aller drei Sprachgruppen über einen gemeinsamen Standort für die Hochschuleinrichtungen in Südtirol zu einigen.“2 13 Alle Stellungnahmen zielten darauf ab, eine Beheimatung des Ladinischen an der neugegründeten Universität zu gewährleisten. Wie beheimatet ist nun das Ladinische an der Fakultät für Bildungswissenschaften und was konnte spezifisch für die ladinischen Studierenden erreicht werden? Das Erreichte besteht meines Erachtens aus einigen statutarisch festgelegten Grundsätzen und aus einem Bündel von kleinen, aber wichtigen Errungenschaften, die im Laufe dieser letzten 10 Jahre erreicht werden konnten. Es ist sicherlich einmalig, wenn ein Laureatsstudium obligatorisch dreisprachig erfolgt, wobei die Minderheitensprache Ladinisch, die von etwa 30.000 Menschen gesprochen wird, in etwa gleich behandelt wird, wie die beiden großen Sprachen Deutsch und Italienisch: Die ladinischen Studierenden können nämlich eine ausschließlich in ladinischer Sprache geschriebene Diplomarbeit abgeben und legen eine dreisprachige Laureatsprüfung ab, wobei die Sprache der Diplomarbeit die „Hauptsprache“ bei dieser Prüfung darstellt. Auch die Abschlussdiplome sind dreisprachig Ladinisch-Deutsch-Italiensch; das war keine Selbstverständlichkeit. Die Aufschriften und alle Hinweisschilder an der Fakultät für Bildungswissenschaften sind konsequent dreisprachig mit Ladinisch; auch das Universitätswappen wird in Brixen und in den zentralen Diensten der Universität in Bozen dreisprachig mit Ladinisch verwendet. Mein Vorschlag, eine viersprachige Variante des Logos mit Ladinisch und Englisch neben Deutsch und Italienisch zu verwenden ist offiziell (noch)

nicht akzeptiert worden.

  1. Es gab nämlich damals starke Bestrebungen, die Ausbildung für die italienische Sprachgruppe in Bozen anzusiedeln.
  2. Archiv des „Istitut Pedagogich Ladin“.