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127 Prejentazion dl segondo volum dla seria Sprachen im Vergleich


Auskunft zu ermöglichen. Wie in der Einleitung abschließend festgestellt wird, wurde der Band daher auch mit einem ausführlichen Inhaltsverzeichnis sowie einem Sach- und Wortregister versehen, die seinen Benützern rasche Orientierung bieten.

2. Beispiele

Im Folgenden sollen Beispielsätze aus dem hier vorzustellenden Band besprochen werden, in denen – mit Ausnahme der Artikel – Determinanten und / oder Pronomen aus allen Untergruppen vorkommen. Es handelt sich um inhaltlich äquivalente Sätze, deren Gegenüberstellung sehr schön Gemeinsamkeiten und Abweichungen hinsichtlich der Formen und deren Verwendung zwischen den vier Sprachen erkennen lässt. Konkret handelt es sich um Sätze mit Personalpronomen, Possessiva, Demonstrativa, Interrogativa, Relativa und Indefinita sowie um Sätze mit dem sogenannten Expletivpronomen, das im Deutschen in der Variante es, im Grödnerischen in den Varianten proklitisch l / enklitisch -el, im Gadertalischen in den Varianten proklitisch al / enklitisch - el auftritt, im Italienisch aber gänzlich fehlt.

2.1. Beispiele mit Personalpronomen

Die Unterschiede zwischen unseren Sprachen sind bei diesen Pronomen besonders groß. Ganz wesentlich hebt sich das Deutsche von unseren romanischen Sprachen ab. Das Deutsche hat nämlich nur eine einzige Reihe von Personalpronomen, und diese sind betont. Die romanischen Sprachen unterscheiden hingegen zwischen zwei Reihen von Pronomen, betonten und unbetonten. Es gibt im Deutschen und im Italienischen auch noch schwache Pronomen, die aber deutlich minoritär sind und uns daher hier nicht weiter beschäftigen sollen. Das Ladinische hat unbetonte pro- und enklitische Formen im Nominativ für die Funktion des Subjekts, im Dativ für die Funktion des Dativobjekts und im Akkusativ für die Funktion des direkten Objekts. Im Gadertalischen gibt es nominativische Formen für alle sechs Personen, im Grödnerischen fehlen proklitische Formen für die 1. und 4. Person, eine proklitische Form für die 5. Person, und eine enklitische Form für die 2. und 5. Person. Das Ladinische ist eine Sprache, in der das Subjekt gesetzt werden muss. Dieses kann daher entweder mit einer betonten oder einer unbetonten Form wiedergegeben werden. Wo es im Grödnerischen fehlt, muss eine Ø-Variante angenommen werden. Das ist eine formal nicht realisierte Variante. Das Italienische hat lediglich unbetonte Pronomen im Dativ und im Akkusativ. Nachdem das Subjekt im Italienischen nicht explizit gesetzt werden muss, sind unbetonte Formen im Nominativ schon von daher obsolet. Die betonten