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Es ist in Italien, meines Wissens, nur einmal von Giov. Morelli erwühnt worden und zwar ungerechtfertigter Weise durchaus ablehnend.
Ein desco da parto ist uns von Masaccio beglaubigt durch seine Erwähnung in dem Inventar des Lorenzo Magnifico (un desco da parto drentovi una schermaglia di mano di Masaccio). Es kann also nicht als ein Sacrileg bezeichnet werden, wenn wir dem Künstler ein Rundbild dieser Art zuzuschreiben wagen. Wissen wir doch durch zahlreiche Urkunde dass die Maler in Quattrocento in ausgiebigster Weise für das Kunstgewerbe und für allemöglichen Augenblicksdecorationen thätig waren. Unser desco stammt aus Florenz und bekundet sich auf’s deutlichste als florentinisch; tragen doch die Banner der Trompeten das Wappen von Florenz. Auch die flüchtig von geringer Hand bemalte Rückseite weist auf Florenz; ein nackter Knabe lässt einen Hund auf den Hinterbeinen stehen. Das gleiche, sowie mehrere verwandte Motive, finden sich auf der Rückseite von zwei anderen florentiner deschi, sowie auf einem Cassone in einer der Miniaturen des bekannten Virgil der Riccardiana. Ob es heraldische Beziehungen hat, überlasse ich der Entscheidung der florentiner Specialforscher.
Die Darstellung der Tafel zeigt in eigenartiger Weise die feierliche Uebergabe des desco selbst, also ein ganz realistisches Motiv bereits im Amfange der Renaissance; denn die Kostüme weisen das Bild etwa in die Zeit zwischen 1420 und 1430. Solche Motive waren damals keineswegs so selten wie sie uns nach der erhal-