Pagina:Bibliografia ladina.djvu/6

Zum Inhalt der Bibliografia ladina

1.1 Zum Inhalt der Bibliografia ladina Idealerweise soll die Bibliografia ladina alle Medien (im breitesten Sinn) enthalten, in denen das Ladinische vorkommt. Dies ist jedoch ein Fernziel unserer bibliographischen Arbeit, das nur in mehreren Schritten erreicht werden kann.

Dabei haben wir uns folgende Prioritäten gesetzt, die im direkten Zusammenhang mit dem zur Verfügung stehenden Material stehen:

a) Für die Zeit vor 1945: hier soll die angestrebte Vollständigkeit nach Möglichkeit erreicht werden, d.h. unter Einschluss nicht nur von selbständigen und unselbständigen Publikationen, sondern auch von Manuskripten und Werken, in denen die Verwendung des Ladinischen nicht zentral ist, die aber trotzdem für die Dokumentation der Verwendung der Sprache von Interesse sind.

b) Für die Zeit von 1945 bis 1980: Bevorzug ung von selbständiger und unselbständiger Literatur, relevanten Manusk ripten sowie grauer Literatur, soweit diese für die erstmalige Präsenz des Ladinischen in gewissen Verwendungsbereichen Beispiele liefert.

c) Für die Zeit nach 1980: Mit der Gründung der ladinischen Kulturinstitute, der Stabilisierung des Ladinisch-Unterrichts an den Schulen und insbesondere durch die Offizialisierung des Ladinischen als Amtssprache in Südtirol (1989) und im Trentino (1993) nimmt die Präsenz des Ladinischen in der Schriftlichkeit sprunghaft zu. Für diese Zeit sollen vorzugsweise solche Publikationen erfasst werden, die vollständig auf Ladinisch verfasst sind.

d) In einem letzten Arbeitsschritt soll die Bibliografia ladina auch um die in letzter Zeit immer zahlreicher gewordenen audiovisuellen Medien auf Ladinisch erweitert werden.

Als Vorbild für die hier vorgestellte Bibliografia ladina diente uns vor allem die von der Lia Rumantscha 1986 herausgegebene Bibliogafia Retorumantscha (1552–1984). Die dort erreichte Vollständigkeit – Ergebnis jahrzehntelanger Vorarbeiten1 – erscheint uns in dieser ersten Ausgabe der Bibliografia ladina schwer erreichbar, wird aber zumindest angestrebt. Für den Zeitraum vor 1945 erscheint dies insofern realistisch, als an mehrere Vorgängerarbeiten angeknüpft werden konnte. Er wähnt seien insbesondere die dem Dolomitenladinischen gewidmeten Kapitel des Verzeichniss rätoromanischer Literatur Eduard Böhmers (Böhmer 1885, insbesondere 208–213) und des Handbuchs von Theodor Gartner (Gartner 1910, 352–370), sowie die nützliche, aber doch lückenhafte Zusammenstellung Ladinische[r] Drucke von Anton Dörrer (Dörrer 1940).

  1. Eine erste Ausgabe der Bibliografia Retoromontscha zum Zeitraum 1552–1930 erschien bereits 1938 (Ligia Rumantscha 1938) und konnte sich auf das umfangreiche Verzeichniss rätoromanischer Literatur von Eduard Böhmer (Böhmer 1885) stützen; eine Weiterführung bis 1952 folgte 1956 (Ligia Rumantscha 1956). Die Arbeiten auf Bündnerromanisch nach 1986 werden (zusammen mit allen anderen, Graubünden betreffenden Werke) von der Bündner Bibliographie verzeichnet (veröffentlicht bis 2010 im Bündner Monatsblatt; ab 2011 als reine Internetpublikation geführt: cf. http://www.gr.ch/DE/institutionen/ver waltung/ekud/afk/kbg/ueberuns/sammlungen/bibliographie/ Seiten/Bibliographie.aspx).
8